Was sich Angestellte von ihrem Chef wünschen

Der Chef soll zuhören können, Einfühlungsvermögen haben und empathisch sein – zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) bei der rund 4000 Menschen aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Grußbritannien befragt wurden.
Written on 03/03/2022

Welche Eigenschaften sind Ihnen bei einem Chef wichtig? Während die Angestellten über alle Länder hinweg sich empathische und menschliche Chefs wünschen, legt die Unternehmensführung bei Führungskräften mit 69% den größten Wert auf den Intellekt und das Denkvermögen. Die Diskrepanz könnte nicht deutlicher sein.

Für Führungskräfte bedeuten die Erwartungen der Mitarbeiter und der noch weiter oben angesiedelten Führungsetage erhöhte Anforderungen. „Die Herzqualitäten bei Führungskräften rücken immer mehr in die vorderen Ränge“, sagt BCG-Berater Felix Schuler. „Empathisches Führen, eine echte Verbundenheit mit den Mitarbeitern, Zuhörfähigkeiten.“ Daher werden nicht nur die von oben geforderten Qualitäten wie Entschlusskraft und fachliche Expertise gefragt werden, sondern auch menschliche Qualitäten, so Schuler.

Große Mehrheit der Befragten mit der Arbeit der Vorgesetzten zufrieden

Die große Mehrheit der Befragten sind mit der Arbeit ihrer Vorgesetzten in den Führungsetagen in der Corona-Krise zufrieden. Dabei zeigt sich, dass die Mitarbeiter in Großbritannien mit 71% am zufriedensten sind, gefolgt von Deutschland mit 66%, Frankreich mit 63% und Spanien mit 60%.

Führungskraft? Nein danke!

Laut Umfrage möchte in allen vier Ländern nur eine Minderheit selbst Führungskraft werden. "Es sind ungefähr 50 Prozent der Menschen, die sich beruflich entwickeln wollen", sagt Schuler dazu. "Es sind aber nur 13 Prozent, die gerne Führungskraft werden wollen." Die Übrigen sind demnach zwar ebenfalls ambitioniert, haben aber andere Ziele.

Mitarbeiter sind zufrieden

Die große Mehrzeit zeigt sich zufrieden mit ihrem Arbeitsleben. „Neunzig Prozent der Leute sagen, dass sie sich ihrer Arbeit verbunden fühlen, es gibt keine Entfremdung an dieser Stelle“, so Schuler. Daher zeige sich nicht eine Grundgesamtheit von Unzufriedenen, sondern eine Grundgesamtheit von Zufriedenen und Engagierten.

Quelle: dpa, RND, Zeit online