Zur Deloitte-Studie "Gen Z und Millenials 2023"
Die Rolle der Arbeit
Die prägenden Ereignisse der letzten Jahre lassen v.a. die Millennials und die Gen Z ihr Leben und die Rolle, die Arbeit darin spielen soll, überdenken. Arbeit gilt für 49 Prozent der Gen Zs und 62 Prozent der Millennials zwar weiterhin als wichtiger Teil der Identität, jedoch liegt bei der Wahl des Arbeitgebers der Fokus auf einer guten Work-Life-Balance. Wichtig ist v.a. mehr Flexibilität bezgl. Arbeitszeit und -Ort, was einige Unternehmen bereits mit remote- oder hybrid-Arbeitsmodellen fördern. Des Weiteren soll es mehr Teilzeit-Jobangebote und für diese auch berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten geben und für Vollzeit-Beschäftigte wird die 4-Tage-Woche angestrebt.
Zukunftsängste der Gen Z
Die Angst vor der Zukunft liegt, neben Klimawandel und Arbeitslosigkeit, v.a. in den aktuell sehr hohen Lebenserhaltungskosten begründet. Mehr als die Hälfe der Befragten lebt jeden Monat von Zahltag zu Zahltag. 46 Prozent der Gen Zs und 37 Prozent der Millennials mussten zusätzlich zu ihrem Vollzeitjob einen Nebenjob annehmen, um über die Runden zu kommen. Gleichzeitig werden Verhaltensweisen, die Geld sparen und/ oder die Umwelt schützen, immer beliebter, z.B. Secondhand-Shopping oder „kein Auto fahren“.
Die große wirtschaftliche Unsicherheit führt dazu, dass große Lebensentscheidungen nach hinten verschoben werden. Sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht verbessern, wird es unmöglich sein, ein Haus zu kaufen oder nach der dringend benötigten Gehaltserhöhung und mehr Flexibilität zu fragen.
Die Klimasorgen haben bereits 42 Prozent der Gen Zs und 39 Prozent der Millennials zur Planung oder Durchführung eines Jobwechsels veranlasst. Die Gen Z möchte aktiv dazu beitragen, die Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen voranzubringen. Aufgrund der misslichen wirtschaftlichen Lage ist es bereits in ihrem persönlichen Leben schwierig, nachhaltig zu leben und die Angst besteht, dass Unternehmen ebenfalls als Konsequenz den Klimaschutz vernachlässigen. Deshalb wünschen sie sich Arbeitgeber, die die Nachhaltigkeit im Leben der Mitarbeiter fördern und die Entwicklung des Unternehmens in naher Zukunft in Richtung „emissionsarm“ zu lenken.
Stressfaktoren am Arbeitsplatz
Die Hälfte aller Befragten fühlt sich am Arbeitsplatz gestresst - treibende Stressfaktoren sind u.a. sowohl kurz- als auch langfristige Geldsorgen und die Sorge um Gesundheit und Wohlergehen der Familie. Sorgen um die eigene mentale Gesundheit und schlechte Bedingungen am Arbeitsplatz, z.B. durch eine hohe Arbeitsbelastung, eine schlechte Work-Life-Balance oder eine ungesunde Teamkultur, kommen dazu. Die Folge sind steigende Burnout Trends. Zwar werden die Bemühungen zur Verbesserung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz seitens der Arbeitsgeber anerkannt, dennoch nehmen bisher weniger als ein Drittel der Gen Zs und noch weniger Millennials die Unterstützung in Anspruch.
Zusätzlich haben in den letzten zwölf Monaten mehr als die Hälfte der Befragten Belästigung am Arbeitsplatz erlebt, z.B. in Form von unangemessenen E-Mails, Witzen oder körperlichen Annäherungen. Wurde es an den Arbeitgeber weitergeleitet, wurde die Reaktion meist als nicht ausreichend empfunden.
Was Arbeitgeber jetzt tun können
Arbeitnehmer bemerken positiv, dass ein Wandel stattfindet. Jedoch denkt weniger als die Hälfte der Befragten, dass die Wirtschaft einen guten Einfluss auf die Gesellschaft hat und sieht führende Unternehmen in der Pflicht zu handeln, um sowohl soziale- als auch Umweltprobleme anzugehen.
Für Arbeitgeber heißt es jetzt handeln! Es ist essenziell zu lernen, diese Generation zu verstehen und ihr bei den Themen, die sie am meisten beschäftigen, entgegenzukommen und sie zu unterstützen. Dies wird nicht nur die Produktivität steigern und Talente halten, sondern auch Vertrauen und Wertschätzung für die Wirtschaft innerhalb der Gesellschaft aufbauen.
Dieser Artikel basiert auf Ergebnissen der „Gen Z and Millennial Survey“ von Deloitte, 2023. Lesen Sie hier die vollständige Studie.