Was macht ein Aktuar bei ZEISS Microscopy?

Dr. Marc Busse ist Aktuar. Er arbeitet als Solutions Manager bei ZEISS Microscopy, was ein recht ungewöhnlicher Weg für einen Aktuar ist. Bisher hat er auch noch keinen Kollegen in diesem Bereich kennengelernt. In unserem Interview spricht er über seinen Werdegang und wie er zu seiner jetzigen Position gekommen ist.
Veröffentlicht am 04.10.2021

Herr Dr. Busse, Sie sind Solutions Manager bei ZEISS Microscopy. Was sind Ihre Aufgaben in dieser Position? 

Ich baue ein neues Team (ZEISS Solutions Lab) auf, dass unsere Kunden mit voll-automatisierten und maßgeschneiderten Mikroskopie-Lösungen inklusive der Bildauswertung versorgt, zum Beispiel für die Defekterkennung in elektronischen Baugruppen, zur Faservermessung in Covid-Masken oder für forensische Routineanalysen.

Sie haben Ihre berufliche Karriere in der Rückversicherungsbranche begonnen. Wie sind Sie von dem eher klassischen Berufszweig für Aktuar*innen zu ZEISS gekommen? Und wie zu Ihrer derzeitigen Position?

In der Rückversicherung habe ich mich viel mit Data Science Methoden beschäftigt. Vor ein paar Jahren wurde das Thema zum Trend und viele Firmen haben nach einem Data Scientist gesucht. Da ich schon immer eine Vorliebe für optische Instrumente hatte, habe ich mich dann zu einem Branchenwechsel verleiten lassen.
Zur Schaffung meiner derzeitigen Position musste ich erst das Management von der Geschäftsidee von Solutions Lab überzeugen und die Versprechen dann auch umsetzen.

Auf den ersten Blick erscheint es ungewöhnlich, dass ein Aktuar bei einem Hersteller von Mikroskop Systemen arbeitet. Ist es das auch wirklich? 

Bisher habe ich noch keinen Aktuar in dem Sektor getroffen. Nichtsdestotrotz konnte ich die aktuariellen Werkzeuge, insbesondere die vielen statistischen Methoden und den Umgang mit Daten, schon vielfältig einsetzen. 

Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit von der Arbeit in einem klassischen Berufsfeld von Aktuar*innen im Versicherungsgewerbe?

Wir arbeiten direkt mit Hardware, d.h. man muss auch mal den Schraubenzieher in die Hand nehmen. Was die Datenanalyse betrifft, so sind wir viel mit Bilddateien beschäftigt und seltener mit relationalen Daten. Ansonsten sind die Unterschiede nicht groß.

Zuletzt noch eine private Frage: Was machen Sie in Ihrer Freizeit als Ausgleich zu Ihrer beruflichen Tätigkeit?

Wir sind viel beim Stand-Up-Paddling auf den bayerischen Seen.