Grenzenloser Start: Wie junge Aktuar:innen das AAE-MRA für einen klugen Berufseinstieg nutzen können

Das Mutual Recognition Agreement (MRA) der Actuarial Association of Europe (AAE) unterstützt europäische Aktuarverbände dabei, die beruflichen Qualifikationen ihrer Mitglieder gegenseitig anzuerkennen. Seit dem 1. Januar 2025 ist das IFoA wieder dem AAE-MRA beigetreten – damit ist der Weg für Mobilität von Aktuar:innen zwischen UK und EU erneut geöffnet. Hinweis: MRAs richten sich an vollständig qualifizierte Mitglieder. Wenn du kurz vor Ende der Ausbildung stehst, plane Zeitpunkt und Unterlagen sorgfältig.
Veröffentlicht am 23.10.2025
Young Woman holding passport, airtravel tickets and a globe looking excited

MRA in 90 Sekunden – was es leistet (und was nicht)

  • Zweck: Das AAE-MRA bietet einen gemeinsamen Rahmen für die gegenseitige Anerkennung auf Basis des AAE Core Syllabus. In vielen Fällen ist keine zusätzliche Prüfung erforderlich. Wo jedoch wesentliche Unterschiede bestehen, kann die aufnehmende Vereinigung eine Eignungsprüfung oder eine Anpassungszeit von bis zu drei Jahren verlangen.
  • Governance: Die AAE-Statuten verankern das MRA im professionellen Kernrahmen der AAE und erwarten die Teilnahme der Vollmitglieder – so werden Prozesse europaweit gestrafft.
  • In der Praxis: Das MRA erleichtert die Aufnahme in die aufnehmende Vereinigung. Es ersetzt nicht landesspezifische berufliche oder regulatorische Vorgaben (z. B. Funktionen mit gesetzlicher Sign-off-Verantwortung).

„Bereit für den Wechsel“? Ein schneller Check für junge Aktuar:innen

  • Mitgliedsstatus: MRAs richten sich an „Qualifying Actuaries“ (vollständig qualifiziert). Stehst du kurz vor dem Abschluss, erwäge die Antragstellung nach der Qualifikation oder erkundige dich nach Vorab-Checks (z. B. einer Pre-Assessment-Prüfung).
  • Unterlagen zusammenstellen: Besorge eine Good-Standing-Bescheinigung, Qualifikations-/Prüfungsnachweise, deine CPD-Historie sowie Praxisnachweise (nach Möglichkeit auf lokale Anforderungen gemappt).
  • Standards & Kodex: Nach der Aufnahme in der aufnehmenden Vereinigung gelten deren berufliche Standards und Verhaltenskodex. Informiere dich frühzeitig, um beim Onboarding keine Überraschungen zu erleben.

Fünf-Schritte-Plan für deinen ersten grenzüberschreitenden Wechsel

  1. Ziel definieren: Rolle, Branche und Standort klären – sowie prüfen, ob der Beruf lokal reguliert ist (z. B. Sign-off-Funktionen).
  2. Route wählen: AAE-MRA-Eignung bestätigen und die aufnehmende Vereinigung identifizieren.
  3. Gap-Analyse durchführen: Wo die lokale Praxis abweicht, gezielte CPD, Mentoring oder eine Anpassungszeit planen.
  4. Timing & Reihenfolge: Vor dem Job-/Länderwechsel beantragen; Bearbeitungszeiten und mögliche Eignungsprüfungen einkalkulieren.
  5. Kommunikation & Nachweise: Heimat- und aufnehmende Vereinigung früh einbinden und Entscheidungen/Anforderungen dokumentieren (hilfreich auch für CPD-Audits).

Mini-FAQ für Aktuar:innen am Karriereanfang

  • Gibt es eine Aufnahmeprüfung? Oftmals nicht – aber möglich ist es, wenn wesentliche Unterschiede bestehen. Die aufnehmende Vereinigung entscheidet.
  • Kann ich davon vor Abschluss der Qualifizierung  zur Aktuar DAV / zum Aktuar DAV profitieren? Das MRA ist für vollständig qualifizierte Aktuar:innen ausgelegt. Kurz vor dem Abschluss hilft ein Vorgespräch mit beiden Verbänden.
  • Ersetzt das MRA lokales Recht? Nein. Lokale berufliche und regulatorische Anforderungen gelten weiterhin.

Call to Action

  • Für Junge Aktuar:innen: Mach den Schnell-Check, stelle deine Unterlagen zusammen, sprich mit beiden Verbänden und skizziere eine 90-Tage-CPD-Roadmap.
  • Für HR/Recruiting: Frühzeitig MRA-Eignung prüfen, Anpassungszeiten in Starttermine einplanen und das Onboarding an lokale Standards ausrichten.

Weiterführende Informationen:

Quellen