Das Vorstellungsgespräch (Teil 1) - Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

Im Laufe eines Berufslebens durchläuft man üblicherweise einige Bewerbungsgespräche. „Warum sind ausgerechnet Sie der/die Richtige für den Job?“ oder „Was hat Sie zu Ihrem Studiengang bewogen?“. Manche Fragen scheinen Pflichtfragen für Personaler*innen zu sein, die sich, unabhängig der Branche und des Berufsfeldes, ständig wiederholen. Diese haben es aber oft in sich. Wir stellen Ihnen in unserer Reihe „Die fünf schwierigsten Fragen im Vorstellungsgespräch“ die häufigsten und auch die schwierigsten Fragen vor.
Veröffentlicht am 24.09.2020

„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ – eine der am häufigsten gestellten Fragen, die regelmäßig für Schweißausbrüche und peinliche Pausen im Gespräch sorgt. Offensichtlich nicht die besten Antworten wären hier „auf Ihrer Position“ oder „wahrscheinlich in einem anderen Unternehmen“. Ehrlich währt am längsten? Hier bitte nur teilweise. 

Was genau steckt hinter dieser Frage? Genau genommen klopfen die Personaler hier mehrere Punkte gleichzeitig ab: Was sind Ihre generellen Karriereziele und passt das Unternehmen zu Ihnen? Passen Sie mit Ihren Zielen auf die konkret ausgeschriebene Position? Planen Sie langfristig im Unternehmen zu bleiben? Oder sind Sie gar völlig planlos und wissen nicht, was Sie wollen?

Eine allumfassende korrekte Antwort gibt es auf diese Frage leider nicht. Aber einige Tipps: 

  • Erzählen Sie, welche Entwicklung im Unternehmen Sie in den nächsten Jahren machen möchten, d.h. was bringen Sie mit, was möchten Sie lernen, welches Potenzial sehen Sie in der Stelle und erläutern Sie, wie und warum diese Position in Ihre persönliche Karriere passt.  
    Zum Beispiel: „In den nächsten 2–3 Jahren möchte ich vor allem Expert*in im Aufgabenbereich XY werden. Ich möchte fachlich tief einsteigen und meine Kenntnisse und Fähigkeiten anwenden, sowie kontinuierlich weiter ausbauen. Weiterhin ist es mein Ziel, die Herausforderungen dieser Position zu verstehen und dazu beizutragen die gesteckten Ziele, (zusammen mit meinem Team) zu erreichen.
    Führen Sie hier gerne Beispiele aus Ihrer Vergangenheit auf, die zeigen, dass Sie in früheren Positionen bereits erfolgreich gearbeitet und sich in dieser weiterentwickelt haben.  
    Zum Beispiel: „In meiner früheren Position gelang es mir zum Beispiel innerhalb von 5 Jahren die Projekte XY voranzutreiben und die Prozesse effizienter zu gestalten.“
     
  • Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Ziele so formulieren, dass sie zum Unternehmen und zur ausgeschriebenen Stelle passen. Je größer die Schnittmenge mit der Stellenausschreibung, desto vielversprechender.  
     
  • Lassen Sie anklingen, dass Sie Ihre Ziele langfristig in diesem Unternehmen aber auch konkret in dieser Stelle erreichen möchten und vermeiden Sie Formulierungen, die den Rückschluss zulassen, dass Sie diese Position als Sprungbrett für eine größere Karriere, im schlimmsten Fall, außerhalb des Unternehmens nutzen wollen.   

Bereiten Sie sich also gut vor, indem Sie das Unternehmen und auch die Anforderungen des Stellenangebotes analysieren. Damit dürften Ihnen Schweißausbrüche beim nächsten Mal erspart bleiben.

Der nächste Artikel unserer Reihe „Die fünf schwierigsten Fragen im Vorstellungsgespräch“ wird sich mit der Frage „Was sind Ihre Schwächen?“ beschäftigen.