Sieben Tipps für eine bessere Work-Life-Balance im Homeoffice

Das Arbeiten von zuhause verändert die strikte Trennung von Arbeits- und Privatleben – Work-Life-Blending nennen Expertinnen und Experten dieses neue Verschwimmen der Grenzen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2021 beantworten 53 Prozent der Angestellten im Homeoffice berufliche Anrufe auch vor oder nach der Arbeitszeit, 48 Prozent arbeiten am Wochenende. 44 Prozent der Angestellten erleben zu einem gewissen Grad ein Burn-out seit sie im Homeoffice arbeiten. Trotzdem wird die Work-Life-Balance von zuhause deutlich besser bewertet als an der Arbeitsstelle: Knapp die Hälfte der Angestellten geben an, im Homeoffice weniger gestresst zu sein und nur neun Prozent wollen nach Bewältigung der Corona-Krise täglich ins Büro zurückkehren. Deshalb ist es umso wichtiger, eine gute Balance nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich umzusetzen. Im Folgenden haben wir sieben Tipps zusammengetragen, wie das gelingen kann.
Veröffentlicht am 01.08.2022

Tipp 1: Sich einen Plan machen

Für eine gute Selbstorganisation ist es unerlässlich, einen Überblick über die Aufgaben zu bekommen, die noch anstehen und zu welchem Grad sie bereits abgeschlossen sind. Anhand dessen kann der eigene Tag vorausgeplant werden. Dafür sollte morgens ein kurzer Zeitraum freigehalten werden. Für die Umsetzung eignen sich Task Management Tools wie Microsoft To-Do, ClickUp, Asana, oder Wrike.

Tipp 2: Zeiten im Blick behalten

Um alle Aufgaben, die man sich morgens für den Tag eingeplant hat, auch bis zum Abend abschließen zu können, können Zeiterfassungssysteme wie Jira, Replicon oder Factorial hilfreich sein. Auch Konzepte wie Pomodoro – Arbeiten mit einem 25-minütigen Timer – finden immer mehr Zuspruch. Zum Zeitmanagement gehören aber auch regelmäßige Pausen: Kurze Unterbrechungen der Arbeit helfen dabei, den Kopf freizubekommen und so Konzentration und Leistungsfähigkeit zu fördern. Am besten hilft, aufzustehen und sich kurz zu bewegen.

Tipp 3: (Neue) Kommunikationswege etablieren

Damit die Kommunikation auf Dauer auch von zuhause aus funktionieren kann, muss diese technisch umgesetzt werden. Dazu gehört nicht nur die „offizielle“ Kommunikation mit internen oder externen Mitarbeitenden oder Vorgesetzten, sondern auch der inoffizielle „Flurfunk“ und Büroplausch. Dieser ist wichtig für die Motivation und um dem Gefühl von Isolation im Homeoffice vorzubeugen. So können virtuelle Kaffeerunden, Check-Ins, oder After-Work-Chats einberufen werden, um die Kaffeeküche oder den Wasserspender virtuell zu ersetzen.  

Tipp 4: Feierabend ist Feierabend

Berufliche E-Mails und Anrufe erscheinen im Homeoffice oft auf demselben Gerät, das auch privat genutzt wird – oder das Arbeitsgerät steht schlicht in einem der Wohnräume und ist so ständig präsent. Die Verlockung ist daher groß, sofort zu antworten und ständig erreichbar zu sein. Unser Tipp: Die eigenen Büro-Zeiten transparent kommunizieren und außerhalb dieser die Kommunikations-Tools stumm- oder ganz ausschalten.

Tipp 5: (Neue) Übergänge schaffen

„Old habits die hard“: Menschen tun sich schwer damit, gewohnte Verhaltensmuster abzulegen. Das gilt auch für gewohnte Rituale, die mit dem Übergang von Freizeit zu Arbeit oder umgekehrt verbunden werden. Die entsprechenden Gewohnheiten sollten daher beibehalten werden: Zum Beispiel nach der Arbeit den PC herunterfahren oder den Schreibtisch aufräumen, bevor man ihn verlässt. Zudem können neue Übergansrituale geschaffen werden, etwa akustische Reize wie ein festgelegtes Lied oder eine „Schulglocke“, oder das Trinken einer Tasse speziellen „Feierabend-Tees“. Ein weiteres Übergangsritual stellt auch das „Zurechtmachen“ am Morgen dar. Kleidung, Make-Up oder Frisur sorgen mit für einen „Arbeitsmodus“.

Tipp 6: Bewegung nicht vergessen

Die tägliche Bewegung durch den Arbeitsweg geht im Homeoffice unweigerlich verloren. Daher ist es wichtig, Alternativen zu finden, um die empfohlene Menge an täglichen Schritten zu erreichen. Diese beläuft sich auf mindestens 6.000, bestenfalls 10.000 Schritte. Wer nicht über Smartwatch oder Fitnesstracker verfügt, kann sich an folgenden Richtwerten orientieren: Bei einer Körpergröße zwischen 1,50m und 1,70m entsprechen 10.000 Schritte etwa sechs Kilometern, bei einer Körpergröße über 1,70m etwa sieben Kilometern.

Tipp 7: Arbeit zuhause kommunizieren

Der Partner oder die Partnerin im selben Raum oder Kinder, die einem unbedingt etwas erzählen wollen, sorgen ebenfalls für eine Vermischung von Arbeit und Freizeit. Je älter Kinder sind, desto einfacher ist es aber, Regeln zu vereinbaren. So ist es möglich, sich darauf zu einigen, nur in wichtigen Fällen zu stören oder vor dem Betreten des Raumes anzuklopfen und auf Antwort zu warten. Gemeinsame Pausen können dann als dezidierte Familienzeit auch vor Feierabend genutzt werden.