Sind Soft Skills das Geheimnis für eine erfolgreiche berufliche Zukunft von Aktuarinnen und Aktuaren?

Reichen technische Fähigkeiten allein aus, damit Aktuarinnen und Aktuare in der heutigen Geschäftswelt erfolgreich sein können? Während technisches Fachwissen lange Zeit als Eckpfeiler der Fähigkeiten einer Aktuarin bzw. eines Aktuars angesehen wurde, erfordert das sich wandelnde berufliche Umfeld einen ganzheitlicheren Ansatz. Soft Skills, die oft im Schatten der technischen Fähigkeiten standen, werden mittlerweile als wesentliche Unterscheidungsmerkmale erkannt, die Aktuare zu neuen Erfolgen führen können. Im Folgenden befassen wir uns mit der Bedeutung von Soft Skills im aktuariellen Umfeld und untersuchen ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf das berufliche Wachstum und die Karriereentwicklung.
Veröffentlicht am 19.07.2023

Jenseits von Zahlen: Die Macht effektiver Kommunikation und Zusammenarbeit

Traditionell haben Aktuare stets ihre technischen Fähigkeiten, wie Mathematik, Statistik und Computerprogrammierung, ausgebaut, um komplexe Berechnungen durchzuführen und verschiedene Risikoszenarien zu modellieren. Zweifellos sind diese von entscheidender Bedeutung, aber sie bilden nur die Grundlage für das Fachwissen des Berufsstandes. Aktuarinnen und Aktuare müssen auch über eine Reihe von Soft Skills verfügen, um in ihrer Rolle zu glänzen und ihre Ergebnisse effektiv an nicht-aktuarielle Interessengruppen zu vermitteln.

Effektive Kommunikation erweist sich dabei für Aktuare als zentrale Voraussetzung. Sie müssen komplexe technische Konzepte und Analysen für Kunden, Führungskräfte und andere Interessengruppen in Laiensprache übersetzen. Die Fähigkeit, Informationen sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form klar und prägnant zu vermitteln, ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass nicht-aktuarielle Fachleute die Implikationen aktuarieller Erkenntnisse verstehen und fundierte Entscheidungen treffen können.

Darüber hinaus müssen Aktuare mit Fachleuten aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenarbeiten, z. B. mit Underwritern, Finanzmanagern und Geschäftsführern. Starke zwischenmenschliche Fähigkeiten versetzen Aktuare dabei in die Lage, effektive Arbeitsbeziehungen aufzubauen und ein kollaboratives Umfeld zu fördern. In diesem kann Wissen geteilt, können Erkenntnisse ausgetauscht und optimale Risikomanagementstrategien entwickelt werden. Aktuare, die effektiv kommunizieren und zusammenarbeiten, werden zu einem wertvollen Aktivposten in ihrem Unternehmen und überschreiten die Grenzen der technischen Expertise.

Anpassungsfähigkeit: Gedeihen in einer dynamischen Landschaft

Versicherungsmathematikerinnen und -mathematiker arbeiten in einem dynamischen Umfeld, in dem neue Technologien, regulatorische Änderungen und aufkommende Risiken die Bedingungen ständig ändern. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sind für Aktuare entscheidend, um diese Veränderungen erfolgreich zu meistern. Sie müssen offen dafür sein, neue Methoden zu erlernen, technologische Fortschritte anzunehmen und ihre Strategien entsprechend anzupassen. Indem sie ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen, können Aktuare der Entwicklung immer einen Schritt voraus sein und in einer sich wandelnden Branche weiterhin einen Mehrwert bieten.

Denn die Versicherungs- und Finanzmathematik hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Fortschritte in der Datenanalyse, beim maschinellen Lernen bzw. bei Künstlicher Intelligenz haben die Arbeitsweisen und Berufsfelder stark beeinflusst. Aktuare, die sich diese technologischen Fortschritte zu eigen machen und ihre Fähigkeiten kontinuierlich aktualisieren, bleiben auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig. Die Fähigkeit, sich an aufkommende Trends anzupassen und neue Tools zu nutzen, versetzt Aktuare in die Lage, präzisere und aufschlussreichere Analysen zu erstellen und ihren beruflichen Wert zu steigern.

Die aktuarielle Superkraft freisetzen: Kritisches Denken und Problemlösungskompetenz

Aktuare sind mit komplexen Problemen konfrontiert, die innovatives Denken und kreative Lösungen erfordern. Soft Skills wie kritisches Denken und Problemlösung befähigen Aktuare, Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen und effektive Risikomanagementstrategien zu entwickeln. Aktuarinnen und Aktuare mit ausgeprägten Fähigkeiten zum kritischen Denken sind in der Lage, potenzielle Fallstricke zu erkennen, alternative Ansätze zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag gewährleisten.

Dank ihrer Fähigkeiten zum kritischen Denken können sie auch potenzielle Probleme vorhersehen, Muster in Daten erkennen und Ausreißer oder Anomalien identifizieren. Durch die Anwendung kritischen Denkens auf ihre Analysen können Aktuare genauere Risikobewertungen vornehmen und Strategien entwickeln, die spezifische Herausforderungen effektiv angehen. Aktuare, die ihre Problemlösungsfähigkeiten einsetzen, sind für ihre Unternehmen von unschätzbarem Wert, da sie zu einer effektiven Entscheidungsfindung beitragen und potenzielle Risiken mindern.

In der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft des Aktuarsberufs darf die Bedeutung von Soft Skills neben dem technischen Fachwissen nicht übersehen werden. Versicherungsmathematiker, die ihre Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Zusammenarbeit, Anpassungsfähigkeit, kritisches Denken und Problemlösung kultivieren und präsentieren, positionieren sich für langfristigen Erfolg und kontinuierliches berufliches Wachstum.