Wege zur Unterstützung der nächsten Generation von Aktuaren

Ein Botschafterprogramm des australischen Aktuarsinstituts soll die Beziehungen zur nächsten Generation von Aktuaren ausbauen und stärken. Eine Priorität für das Bildungsteam war die Überprüfung und Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Bildungspartnern und den zukünftigen Aktuaren. Bevor jedoch Lösungen entwickelt werden konnten, musste das Team den Weg der Studenten und ihre Bedürfnisse verstehen. Das Projekt habe den Verantwortlichen die Augen geöffnet!
Veröffentlicht am 16.06.2023

Von Louise Atkins, Bildungsdirektorin beim Actuaries Institute  

Die Einstellung von Ausbildern, die Aktuare und Berater unterrichten, hat unseren Ausbildungsprozess revolutioniert und die Kultur verändert, um unsere studentischen Mitglieder bei der Qualifizierung zu unterstützen.

Wir freuen uns darauf, unsere Ausbilder durch die Entwicklung und Durchführung von Initiativen zu unterstützen, die unsere Beziehungen zur nächsten Generation von Aktuaren ausbauen und stärken. Für das Bildungsteam beginnt dies mit der Verbesserung des Engagements unserer Studenten - vom Tag des Studienbeginns bis hin zu ihrer Qualifikation.
Eine Priorität für das Bildungsteam war die Überprüfung und Verbesserung der Zusammenarbeit mit unseren Bildungspartnern und zukünftigen Aktuaren. Bevor wir jedoch mit der Entwicklung von Lösungen beginnen konnten, mussten wir den Weg der Studierenden und ihre Bedürfnisse verstehen. Die Forschung hat uns regelrecht die Augen geöffnet!

Zu den wichtigsten Erkenntnissen, die wir bei dieser Aktion gewonnen haben, gehören:

  • Studenten der Aktuarwissenschaften, die an einer Universität eingeschrieben sind, lernen immer erst noch, was ein Aktuar tut;
  • Es gibt Verwirrung über die Bandbreite der Karrieremöglichkeiten für Aktuare in Australien und im Ausland, ob sie gefragt sind und gut bezahlt werden;
  • Es bestehen Ängste, Prüfungen zu bestehen und sich qualifizieren zu können
  • Wir müssen unsere Informationen und Unterstützung für diese zukünftigen Aktuare verbessern.

Um darauf zu reagieren, könnten wir Statistiken wie „11 % Jobwachstum in fünf Jahren", "Berater können über $ 150.000 verdienen..." und „Aktuare arbeiten in X, Y, Z" aufzählen. Aber was unserer Meinung nach bei unseren Bildungspartnern und Studenten ankommt, sind persönliche Geschichten und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die etwas bewegt.

Wir haben gelernt, dass die beste Art und Weise, diese zukünftigen Aktuare zu unterstützen, darin besteht, ihre Entscheidungen mitzutragen, die Informationen und die Unterstützung zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, und – was am wichtigsten ist – eine offene Gemeinschaft zu schaffen, die sie auf ihrem Weg zur Qualifikation begleitet.

Für den Aufbau dieser Gemeinschaft und die Verbesserung unseres Informationsangebots – insbesondere für Universitätsstudenten – benötigen wir Hilfe. Robyn Worthing, unser Education Partnerships Manager, hat die letzten vier Monate damit verbracht, unser Botschafterkonzept mit Leben zu füllen. Unsere freiwilligen Botschafter werden im Rahmen des Programms an verschiedenen lokalen Veranstaltungen teilnehmen, Vorträge halten und Berufsprofile und Artikel erstellen, um für die Aktuarslaufbahn, das Institut und unsere Ausbildungswege zu werben.

Das war das Stichwort für den Aufruf an unsere Mitglieder, sich als Freiwillige zu melden – darauf haben wir eine großartige Resonanz erhalten!

Wir freuen uns, unser Botschafterprogramm mit 21 Botschaftern zu starten, die in den Bereichen Versicherung, Super, Bankwesen, Management, Beratung und Daten in ganz Australien und Neuseeland arbeiten.

Einer der Gründe, warum wir so begeistert sind, unser Botschafterprogramm in Aktion zu sehen, sind die Menschen.

Wir haben uns mit jedem einzelnen Botschafter getroffen, um mehr über sie zu erfahren, ihre Geschichte zu hören und zu sehen, was es für sie bedeutet, Botschafter zu sein. Sie sagten uns, dass sie wissen, wie es ist, an der Uni zu studieren und sich über den weiteren Karriereweg im Unklaren zu sein, und dass sie sich Sorgen machen, die Prüfungen zu bestehen. Sie haben den Sprung gewagt, sich durchgebissen; sie lieben, was sie tun und wollen nun etwas zurückgeben.

Jeder Botschafter ist seinen eigenen Weg gegangen, um Aktuar zu werden, aber wenn man sie fragt, warum sie Aktuare geworden sind, gibt es unübersehbaren gemeinsame Nenner:

  • Mathematik: Die häufigste Antwort war, dass sie gut in Mathematik und verwandten Fächern wie Handel, Finanzen oder Datenanalyse sind und sich dafür interessieren. Ben Howe dazu: „Ich war schon immer analytisch veranlagt, und in der High School habe ich festgestellt, dass mir Mathematik und Wirtschaft wirklich Spaß machen. Ich dachte, dass ein Beruf, der eine Kombination aus Mathematik, Problemlösung und Wirtschaft beinhaltet, genau das Richtige für mich wäre. Es stellte sich heraus, dass das Studium der Versicherungsmathematik genau das Richtige ist." Andere konzentrierten sich auf die Anwendung von Mathematik am Arbeitsplatz.
     
  • Die Herausforderung: Die Schwierigkeiten und die Herausforderungen wurden von vielen angenommen. Jenny Ting brachte es auf den Punkt: „Ich habe gehört, es sei schwer, Aktuar zu werden. Die Herausforderung habe ich angenommen. „Jenny ist nicht nur in Studium und Karriere erfolgreich, sondern bildet als Aktuarin auch zukünftige Aktuare aus. Ihr kürzlich erschienener Artikel „Von der Mathematik zum Erfolg – wie man Frauen für den Beruf der Aktuarin begeistern kann" ist absolut lesenswert.
     
  • Angesehen und gut bezahlt: Ebenfalls wurde erwähnt, dass der Beruf hoch angesehen ist und gut bezahlt wird. Aber über die finanzielle Sicherheit hinaus wurde auch der Wunsch geäußert, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Peter Cominos drückt es wie folgt aus: „Als Aktuar kann man auf ein breites Spektrum von Fähigkeiten zurückgreifen (z. B. Finanzen, Datenanalyse, Mathematik und Strategie), um die Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Versicherungsmathematiker können mit diesen Fähigkeiten die Welt verbessern, vom Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels bis hin zur Schaffung eines besseren Lebens für Rentner."

 Auf die Frage, wie sie ihre Berufung gefunden haben, mussten unsere Botschafter nicht lange überlegen: Im Vordergrund standen das Interesse an Mathematik, Austausch mit anderen Menschen, Werbeinformationen und der Besuch von Veranstaltungen. 

  • Familie: Eines der besten Beispiele ist wohl die Geschichte von Declan Moore. „Ich habe davon gehört, als meine Mutter mir von einem Vorstellungsgespräch erzählt hat. Dann hat sich das fast von selbst ergeben.“ Auch Geschwister können einen großen Einfluss haben, wie Simone Collins erfuhr: „Mein Bruder hat mich darauf hingewiesen, weil er gehört hatte, dass Versicherungsmathematiker ‚Mathe machen und gut bezahlt werden‘".
     
  • Aktuare selbst: Viele unserer Botschafter berichteten von Treffen mit Aktuaren oder von Arbeitserfahrungen in einem Aktuariat, die ihr Interesse an einer aktuariellen Laufbahn geweckt haben. Mark Samuels erzählt: „Mein Vater arbeitete als Personalberater und erzählte mir von dem Beruf des Versicherungsmathematikers, als ich in meinen letzten Schuljahren war. Es gelang mir dann, ein mehrtägiges Praktikum bei einem Versicherungsmathematiker zu organisieren, der mir dankenswerterweise zeigte, was Aktuare tagtäglich tun."
     
  • Veranstaltungen und Leitfäden zur Berufsorientierung: Viele sprachen von verschiedenen Veranstaltungen oder Vorträgen, bei denen sie sich über den Beruf informieren. Es bleibt offen, ob Vivian Dangs Entscheidung mit den besten Fakten getroffen wurde, aber wir sind froh, dass er dabei ist. Vivian: „Ich habe die Berufe in einem Karrierebuch in alphabetischer Reihenfolge durchgeblättert und wollte kein Buchhalter werden".

Unsere Botschafter unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihrer versicherungsmathematischen Qualifikationen, ihres beruflichen Hintergrunds und Berufserfahrung. Einige sind junge Aktuare oder absolvieren ihr Berater-Programm, während andere etwas erfahrener sind und bereits Führungspositionen innehaben. Sie sind eine engagierte Gruppe von Menschen, die zukünftigen Aktuaren helfen wollen, den richtigen Weg einzuschlagen.

Die Botschafter haben ihre Arbeit bereits aufgenommen und viele von ihnen haben bereits unsere Partneruniversitäten besucht, um an Karriereveranstaltungen teilzunehmen, Vorträge zu halten und ihre Erfahrungen und Erkenntnisse weiterzugeben. Und einige haben an Veranstaltungen der Aktuarvereinigung teilgenommen, wo sie bei einem Quizspiel Kontakte zu Uni-Studenten knüpfen konnten. Bisher haben wir zwar noch kein Quiz gewonnen, aber das hat ja noch Zeit! Mit unserem neu eingerichteten Netzwerk für Hochschulkarrieren werden wir bald noch mehr Möglichkeiten haben, unsere zukünftigen Aktuare beim Übergang von der Universität zu ihrer angehenden Karriere als Aktuar zu unterstützen.

Bleiben Sie gespannt, denn wir werden weitere Artikel von unseren Botschaftern veröffentlichen, um unsere zukünftigen Aktuare zu unterstützen. Wenn Sie einen besonderen inhaltlichen Wunsch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!

Botschafter im Rampenlicht: Ruvinda Nanayakkara – Manager Produkt und Innovation, Spirit Super

Ich wurde durch einen glücklichen Zufall zum Aktuar

Aufgewachsen in Sri Lanka, standen mir die traditionellen Karrierewege wie Ingenieurwesen, Buchhaltung, Medizin oder Jura offen. Aber diese Berufe entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Ich wusste, dass ich gut in Mathematik war, es mir aber keinen Spaß machte, mir viele Informationen zu merken. Daher war mir klar, dass ich eine Karriere anstreben wollte, die mehr auf Mathematik ausgerichtet ist.

Eines Tages stolperte ich rein zufällig über das Gebiet der Versicherungsmathematik. Bei einem Familientreffen zeigte mit ein Freund meines Onkels, der damals einer von vier Aktuaren in Sri Lanka war, die Welt der Versicherungsmathematik.

Als er mir die spannende und vielseitige Arbeit der Aktuare erklärte, wusste ich, dass ich meine Berufung gefunden hatte. Damals war dies ein Nischenberuf in Sri Lanka, was ihn für mich noch attraktiver machte. Von diesem Moment an war ich fest entschlossen, Aktuar zu werden und die Herausforderung anzunehmen, die notwendigen Qualifikationen zu erlangen, um in diesem ganz besonderen Beruf tätig zu sein. Diese Reise führte mich nach Australien.

Als ich an der Universität anfing und meinem Wirtschaftsprofessor erzählte, dass ich Versicherungsmathematiker werden wollte, versuchte er, mich davon abzubringen. „Das ist wirklich schwer", sagte er. „Nicht viele Leute schaffen die Qualifikation. „Aber anstatt mich abzuschrecken, haben mich seine Worte nur noch entschlossener gemacht. Ich war bereit, mich der Herausforderung zu stellen, eine schwierige Qualifikation zu erwerben, die mich von den anderen abheben würde.

Dank dieser zufälligen Begegnung entdeckte ich meine Leidenschaft und schlug einen Weg ein, der mich dorthin führte, wo ich heute bin, und ich könnte nicht glücklicher mit meiner Entscheidung sein.

Dieser Artikel wurde zuerst in Actuaries Digital veröffentlicht und wurde mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift übernommen. Um die Originalversion zu lesen, besuchen Sie bitte: https://www.actuaries.digital/2023/05/17/supporting-the-next-generation-of-actuaries/

Quelle: Actuaries.Digital - the Actuaries Institute’s blog  
Über: Das Actuaries Institute ist die repräsentative Einrichtung für australische Aktuare, die für die Ausbildung, die Verbindung und die politischen Empfehlungen ihrer Mitglieder verantwortlich ist. 
Website: https://www.actuaries.asn.au/
Soziales: https://www.linkedin.com/school/actuaries-institute/