Wie Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt beeinflusst

Mit der Einführung leistungsstarker Generativer KI-Modelle hat sich das Spielfeld der Künstlichen Intelligenz (KI) erweitert. Das macht sich nun besonders auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Einige Unternehmen erkennen in der Generativen KI großes Potenzial, da sie innovative Möglichkeiten zur Schaffung neuer Dienstleistungen und Geschäftsmodelle bietet. Gleichzeitig weckt die Integration von Generativer KI in die Arbeitswelt Bedenken hinsichtlich möglicher Jobverluste und unterstreicht die Notwendigkeit, Strategien zur Bewältigung kommender Veränderungen zu entwickeln.
Veröffentlicht am 18.10.2023

Das vielseitige Potential (Generativer) KI

Seit vielen Jahren ist die IT-Branche auf maschinelles Lernen ausgerichtet. Die Entstehung der Generativen KI hingegen beruht auf einem völlig neuen Ansatz: Während das maschinelle Lernen explizit programmierten Regeln folgt, lernt die Generative KI anhand von Beispielen. Diese Herangehensweise hat die Entwicklung leistungsstarker Werkzeuge ermöglicht, die in der Lage sind, komplexe Muster in anspruchsvollen Dateneingaben zu erkennen. Die resultierenden Outputs der Generativen KI sind äußerst vielfältig und umfassen beispielsweise hochauflösende Bilder oder vollständige Seiten neu verfassten Texts. Die Generative KI überzeugt in der Erzeugung vielfältiger Inhalte wie Text, Code, Sprache, Bilder, Videos und verschiedener weiterer Prozesse. Ihre Anwendungsgebiete erstrecken sich über eine breite Palette, die Programmierung, Produktdesign, Marketing, juristische Dokumentenanalyse, Kundenservice und mehr umfasst. Dies eröffnet die Möglichkeit zur Automatisierung von Aufgaben in Bereichen, die traditionell menschliche Expertise, Interaktion und Kreativität erforderten, wodurch die Produktivität gesteigert wird. In den Vereinigten Staaten beispielsweise besteht das Potenzial, die Arbeitsproduktivität bis 2030 jährlich um 0,5 bis 0,9 Prozentpunkte zu erhöhen. Gleichzeitig kann die Integration von Generativer KI auch zu einem Wandel oder einer Neuordnung von Arbeitsplätzen in bestimmten Sektoren führen. 

Die Auswirkungen von (Generativer) KI auf bestehende Arbeitsplätze

Dies unterstreicht die allgemeine Besorgnis, dass Künstliche Intelligenz zunehmend menschliche Arbeitsplätze verdrängt. Die Verbreitung von KI-Anwendungen am Arbeitsplatz hat sich in den letzten vier Jahren verdoppelt. Zusätzlich prognostiziert Forrester Research, dass in den nächsten zehn Jahren bis zu 16 Prozent der Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten von Maschinen ersetzt werden. Das Weltwirtschaftsforum wiederum sagt bis zum Ende dieses Jahrzehnts den Verlust von 75 Millionen Arbeitsplätzen voraus, hauptsächlich bei Tätigkeiten, die repetitive Aufgaben beinhalten. Eine Studie von OpenAI hat Hoch-Risiko-Berufe identifiziert, zu denen Mathematiker, Finanzberater und Informatiker gehören. Dies impliziert jedoch keineswegs die Ersetzbarkeit dieser Berufe. Im Gegenteil: Insbesondere Mathematiker, Finanzberater und Informatiker, die über umfassende Datenkompetenz verfügen, spielen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung und Überwachung der KI-Systeme. Vielmehr erfordert diese Entwicklung eine Neuausrichtung und Erweiterung der jeweiligen Tätigkeitsfelder. So prognostiziert das Wirtschaftsforum, dass die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz 58 Millionen neue Arbeitsmöglichkeiten schaffen wird. Allerdings erfordert die Nutzung dieser Möglichkeiten, dass Arbeitnehmer über essenzielle digitale Fähigkeiten verfügen, ein tiefes Verständnis für sozioökonomische Faktoren haben und sich zur lebenslangen Weiterbildung verpflichten. Stark nachgefragte Berufsbilder umfassen Positionen wie Datenanalysten, Blockchain-Spezialisten, Cloud- und KI-Experten.

Insgesamt birgt die Künstliche Intelligenz sowohl Herausforderungen als auch Chancen für den Arbeitsmarkt. Die Debatte über die Verdrängung von Arbeitsplätzen ist in vollem Gange, aber die Entstehung neuer Berufsfelder, insbesondere im digitalen Bereich, gibt Hoffnung. Um Generative KI jedoch effektiv zu integrieren, ist es entscheidend, Arbeitnehmer bei der Entwicklung neuer Fähigkeiten zu unterstützen und die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Arbeitgeber, politische Entscheidungsträger und Arbeitnehmer müssen zusammenarbeiten, um klare ethische Leitlinien zu etablieren. Zudem sollte die Künstliche Intelligenz als Werkzeug zur Verbesserung der Arbeit akzeptiert und der Fokus vermehrt auf anspruchsvollere Aufgaben verlagert werden, insbesondere wenn die Automatisierung zunehmend Routineaufgaben übernimmt. Dieser proaktive Ansatz gewährleistet einen nahtlosen Übergang in das Zeitalter fortschrittlicher Technologie und maximiert die Vorteile von KI.

Quellen:

-    "Aktuar Aktuell" (September 2023) 
-    https://www.telefonica.com/en/communication-room/blog/artificial-intelligence-work-affect-future-work/
-    https://www.mckinsey.com/mgi/our-research/generative-ai-and-the-future-of-work-in-america
-    us-ai-institute-gen-ai-for-enterprises.pdf